Die schönsten Kulturerlebnisse in der Überseestadt
Hinter zumeist historischen Mauern in der Überseestadt gibt es jede Menge Highlights zu entdecken. Ob Theater, Museen, Festivals, Minigolf oder Oldtimer: die Kulturszene ist hier ebenso facettenreich wie lebendig – wie unser Streifzug durch die Überseestadt zeigt.
Blaue Karawane: Kreativ sein, diskutieren, engagieren
Das überdimensionale Pappmaché-Kamel ist ihr Wahrzeichen: Seit 2003 hat die Blaue Karawane ihren Sitz im Speicher XI in der Überseestadt. Mit den künstlerisch-kreativen Angeboten in Werkstätten und Ateliers, dem Café Blau und den Veranstaltungsräumen ist der Verein ein offenes Diskussionsforum für gesellschafts-, und psychiatriepolitische Fragen. Außerdem ist sie Anlaufstelle für Menschen mit psychischen und körperlichen Einschränkungen, Migrant*innen, Flüchtlinge und Menschen in schwieriger sozialer Lage.
Infos: www.blauekarawane.de
Bremer Zentrum für Baukultur: Ein Muss für Architekturfans
Das Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) ist seit 2004 im Speicher XI ansässig – und somit ein Überseestadt-Pionier der ersten Stunde. Auf 450 Quadratmetern präsentiert das Team Ausstellungen, Workshops, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Fragen der städtischen Architektur, etwa die Vortragsreihe „Zugänge zur Baukultur“. In einem Archiv finden sich Plannachlässe aus privater und öffentlicher Hand, zudem ist das b.zb in der Planungs- und Bauforschung aktiv und gibt zwei Schriftenreihen heraus. So erscheint bald der „Architekturführer Bremen und Bremerhaven“ in der renommierten Reihe des Verlags DOM publishers. Natürlich ist die Überseestadt dabei ein wichtiges Thema.
Infos: www.bzb-bremen.de
Galerie Artdocks: Gegenwartskunst und tolle Aussicht
Die Galerie Artdocks ist im Schuppen Eins zu finden, einem denkmalgeschützten ehemaligen Hafenspeicher. Im Mittelpunkt des Programms steht die zeitgenössische europäische Kunstszene des 21. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt Malerei. Die Ausstellungen im lichtdurchfluteten Kunstraum mit Blick auf den Europahafen wechseln alle zwei bis drei Monate. Zu sehen sind figurative und gestische Malerei von Realismus über Hyperrealismus bis hin zu Surrealismus, außerdem Zeichnungen, Skulpturen und Objekte, digital bearbeitete Werke wie Fotokonstruktionen sowie Videoinstallation und Videoskulpturen. Neben international renommierten Künstlern werden immer wieder Kreative aus Bremen präsentiert. Die Galerie steht unter der künstlerischen Leitung des Bremer Sammlers Dirk Schwampe und des international aktiven Kurators Uwe Goldenstein.
Infos: www.artdocks.de
GOP Varieté-Theater: Artisten und Entertainer auf Weltniveau
Die Künstleragentur GOP Showconcept sucht auf der ganzen Welt nach den besten Künstlern für die GOP-Shows. Alle zwei Monate wechseln die hochkarätigen, eigens kreierten Produktionen. Renommierte Größen der Artistik-Szene und angesagte Newcomer bringen mit einer großen Portion Leidenschaft moderne Varieté-Kunst auf die Bühne. Dabei entführen die Macher das Publikum in immer neue Welten – mal träumerisch-poetisch, mal humorvoll, mal energiegeladen und dynamisch. Begleitend gibt es kulinarische Highlight: Unter dem Motto „Genießen mit allen Sinnen“ stehen Menüs im Theatersaal oder kreative Erlebnis-Büfetts im Restaurant Leander zur Wahl, das mit herrlichem Weserblick punktet.
Infos: www.varieté.de
Piano Bar im GOP: Singen und swingen mit Rick
Auch Gäste ohne Showticket sind in der Piano Bar des GOP Varieté-Theaters herzlich willkommen. Dort gibt es von März bis Oktober am Freitag und Samstag sowie von November bis Februar von Mittwoch bis Samstag abwechslungsreiche Live-Musik in einmaliger Atmosphäre. Am Instrument sitzt jeweils ab 18 Uhr Rick, ein sympathischer Entertainer aus Amerika, und spielt Lieder zum Mitswingen und Mitsingen. Auf Zuruf erklingt der Lieblingssong, die Besucher können so den Abend aktiv mitgestalten. So entsteht eine einmalige Dynamik, die jeden Besuch einzigartig werden lässt. Dazu können Wein, Cocktails und andere Drinks genossen werden. Der Eintritt ist frei.
Hafenarchiv: In Erinnerungen an vergangene Zeiten schwelgen
Das Kulturhaus Walle Brodelpott hat mit der Abteilung „Hafengeschichte/Hafenarchiv“ seit 2004 eine Dependance im Hafenmuseum im Speicher XI. Vor Ort stehen mehr als 5000 Hafenbilder, thematisch sortiert und in Bildmappen geordnet, für Interessierte zur Verfügung. Eine kleine Bibliothek und Themenordner mit Texten ergänzen das Archiv. An drei Tagen in der Woche stehen Wilfried Brandes und die ehrenamtlichen Mitarbeiter für Fragen und Hilfe bei der Recherche zur Verfügung. Das Kulturhaus Walle Brodelpott ist ein seit 25 Jahren im Stadtteil verankertes soziokulturelles Haus. Hier finden Ausstellungen, Theater, Bibliothek und ein buntes Veranstaltungsprogramm ein Zuhause. Eine besondere Rolle spielt die Geschichte der Menschen, die hier ihre privaten Fotos und Geschichten im Archiv des Geschichtskontors hinterlassen haben.
Hafenmuseum: Stadtgeschichte zum Anfassen und Erleben
Wie fühlt sich Baumwolle an? Wie riecht Fischmehl? Wie schwer ist wohl ein Kaffeesack? Im Hafenmuseum Speicher XI lassen sich 120 Jahre Bremer Hafengeschichte entdecken: Vom Bau bis zur Zuschüttung des Überseehafens wird dessen Bedeutung für Bremen veranschaulicht. Zeitzeugen berichten in Interviews von der Arbeit im Hafen und auf See, ausgewählte Objekte machen den Wandel vom Stückguthafen zum modernen Logistik-Standort erlebbar. Dabei können die Besucher selbst Hand anlegen: Sie dürfen Warenproben riechen und ertasten, Säcke hieven, Schiffe beladen oder Knoten schlagen. Ein begehbares Fußbodenmodell lädt zur Erkundung des Hafengebiets ein und zeigt die Entwicklung der bremischen Hafenwirtschaft bis heute. Für Kindergeburtstag bis Firmenfeier sind verschiedene Themenführungen durch das Museum und im Hafen buchbar.
HafenRevueTheater: Retrocharme vor und auf der Bühne
Das HafenRevueTheater befindet sich seit Oktober 2013 in der Überseestadt und bringt dort Geschichten aus dem Bremer Hafen der 50er und 60er Jahre auf die Bühne. Auf die ersten beiden Teile der Hafen-Trilogie („Liebe, Last & Fracht“, „Sehnsucht nach dem Hafen“ (Foto)), gibt es mittlerweile den dritten Teil zu sehen: „Moderne Hafenzeiten“. Der bunte Mix aus Gesang, Tanz und Schauspiel verspricht nicht nur Lokalkolorit, sondern auch Spannung, Gänsehaut, Tiefgang und Humor. Die Darsteller kommen von verschiedenen deutschen Bühnen, weitere Formate wie die „Lange Hafennacht“, die „Jahrhundert QuizzRevue“ und diverse Gastspiele ergänzen das Programm.
Infos: www.hafenrevuetheater.de
Hafenrummel: Jahrmarktspiele der 50er Jahre
Im Keller der alten Energieleitzentrale wartet eine der wohl überraschendsten Kultureinrichtungen in der Überseestadt: Der Hafenrummel verbindet nostalgischen Hafencharme mit Spielespaß für Klein und Groß. Auf den Spuren der Stauer – also den Hafenarbeitern, die das Stückgut auf die und von den Schiffen luden – geht es auf einem liebevoll gestalteten Elf-Stationen-Parcours zurück in die Zeit der 50er Jahre. Die unterschiedlichen Jahrmarktspiele erfordern Geschick, manchmal Schnelligkeit und immer eine Portion Glück. Die höchste Punktzahl gewinnt. Ein unterhaltsamer Zeitvertreib für Familien, (Kinder-)Geburtstage, Junggesellenabschiede, Schulklassen und Firmenfeiern.
Infos: www.hafenrummel.de (vorherige Reservierung erforderlich)
HfK: Kunst, Design und Musik im historischen Baumwollspeicher
Kunst, Musik, Design – die Hochschule für Künste (HfK) bietet kreativen jungen Menschen nicht nur beste Voraussetzungen, ihr Talent zu entfalten und sich auf eine professionelle künstlerische Laufbahn vorzubereiten. Sie hat mit rund 400 Veranstaltungen pro Jahr – darunter Ausstellungen, Konzerte und Festivals – einen festen Platz im Bremer Kulturleben. Einer von zwei Standorten ist das historische Baumwollspeichergebäude XI in der Überseestadt. Dort sind der Fachbereich Kunst und Design mit etwa 400 Studierenden sowie die zentrale Verwaltung zu Hause. Dort bieten sich den Studierenden viele Möglichkeiten, die eigenen Kompetenzen vor Publikum zu erproben, zum Beispiel jeden Februar bei den Hochschultagen.
Infos: www.hfk-bremen.de
Infocenter Überseestadt: Modern und interaktiv
Bereits seit 2004 informiert das Infocenter Überseestadt im Speicher XI über die Entwicklung von Bremens jüngstem Ortsteil. In der Dauerausstellung finden die Besucherinnen und Besucher Schautafeln, Filme, Audiomaterial und ein Modell des Areals. Jedem Raum ist ein fiktiver Charakter zugeordnet: Eine Raumplanerin gehört ebenso dazu wie ein Barista, der unterschiedliche Gastronomie-, Kultur- und Freizeitangebote im Quartier präsentiert. Eine Familie erzählt, wie das Leben „in Übersee“ ist. Und ein Hafenarbeiter erinnert sich und die Gäste an vergangene Tage. Hinzu kommen noch Räume zu den Themen Verkehr, Grün, Bewegung und Hafen. So entsteht ein facettenreiches Bild des lebendigen Quartiers, wo immer mehr Menschen arbeiten, wohnen und leben.
Info: www.erlebniskontor.com/project/infocenter-ueberseestadt-bremen/
Überseefestival: Zwei Tage, drei Bühnen, 20 Bands,
Musik für jeden Geschmack von Jazz über Oldschool-Rock bis Heavy Metal: Während die Sonne hinter der Skyline der Überseestadt verschwindet, treffen sich Musikfans beim „Überseefestival“ zu Live-Auftritten von bekannten und (noch) unbekannten Bremer Bands. Dazu gibt es Snacks in Jurtenzelten und ein kleines, feines Rahmenprogramm mit Singer-Songwritern, mobilem Kickern unter Flutlicht (Flixen) sowie kurzen DJ-Sets in den Umbaupausen. In der Zollkantine, der Indoor-Bühne im zweiten Stock des Zollamt-Gebäudes, kommt echte Clubatmosphäre auf: Während der Aftershow-Party am Samstag wird dort bis in die frühen Morgenstunden zu Elektro-Musik getanzt. Hinter dem Event steckt der gemeinnützige Verein Musikszene Bremen, der die musikalische Subkultur der Stadt fördert.
Info: www.musikszene-bremen.de
Schwarzlichthof: Bahnen betreten ausdrücklich erwünscht
In der alten Stauerei wartet ein Minigolfparcours, der die 20er Jahre aufleben lässt. Seilwinden, Regale, Waschbecken und Kaffeesichter gehören zur „Spiel-Einrichtung“. Auf einer Bahn wird nicht mit dem Schläger, sondern mit einem Hammer gearbeitet. An drei Stationen wird die Bahn zum Billardtisch. Das Team im Schwarzlichthof verspricht, selbstverständlich stilecht „op Platt“: „Jie könnt sicher sien: Wie hebbt us eeniges for ju innfaalen loten!“ Maximal gibt es je fünf Versuche, den Ball einzulochen. Die Seile sind in die prägnanten Neonfarben getaucht, die das ungewöhnliche Ambiente im Schwarzlichthof ausmachen. Wie der Hafenrummel ist auch ein Besuch im Schwarzlichthof eine ideale Gruppenaktivität.
Infos: https://www.schwarzlichthof.de (vorherige Reservierung erforderlich)
Bremer Oldtimerzentrum: Traumhaft schöne Automobile
Im Bremer Oldtimerzentrum im Schuppen Eins werden in gläsernen Werkstätten nicht nur klassische Fahrzeuge und Liebhaberautos repariert, gewartet, gepflegt und verkauft. Sie dürfen auch besichtigt werden. Auf dem täglich kostenfrei zugänglichen Boulevard sind mehr als 50 Oldtimer sowie wechselnde Sonderschauen zu bewundern. Außerdem gibt es zwei verschiedene Führungen: Variante A führt durch das Oldtimerzentrum und die im Obergeschoss unter freiem Himmel liegende „Wohnstraße“, über die die Bewohner mit ihren Fahrzeugen ihre Lofts erreichen. Variante B ist die humorvolle Sonderführung mit dem Titel „Borgward, Bertha, Benz und Bremen“. Dabei haben die Teilnehmer nicht ganz ernst gemeinte Begleitung: einen Reporter, der über Bremer Automobile schreiben möchte, und einen ehemaligen Hafenarbeiter aus dem Schuppen Eins.
Infos: www.schuppeneins.de
Weitere Informationen zur Überseestadt Bremen, Ansiedlung und Vermarktung erhalten Sie bei Dagmar Nordhausen, Tel. +49 (0)421 9600 252, dagmar.nordhausen@wfb-bremen.de, und Jons Abel, Tel. +49 (0)421 9600 613, jons.abel@wfb-bremen.de
Autorin: Kerstin Radtke