Die Überseeinsel wächst weiter
StadtentwicklungIn der Bremer Überseestadt entsteht ein Quartier der Zukunft. Die Überseeinsel soll ein Ort für alle Generationen werden, ein 15 Hektar großes Stadtviertel zum Arbeiten, Wohnen und Erholen im Entwicklungsgebiet zwischen Europahafen und Weser. Diese Vision wird immer greifbarer. Ein Überblick darüber, welche Projekte die Überseeinsel GmbH bereits verwirklicht hat und was sie auf dem ehemaligen Kellogg's-Areal noch plant.
Die Schule Überseestadt
Sie ist das erste Vorhaben der Überseeinsel: Die Schule Überseestadt hat im August 2020 ihren Betrieb aufgenommen und wächst nun bis 2025 zu einer dreizügigen integrativen Grundschule an. Als Standort für den Bereich Wahrnehmung und Entwicklung gibt es in jedem Jahrgang eine Inklusionsklasse, die durch pädagogische und pflegerische Fachkräfte (Klassenassistenzen und gegebenenfalls Drittkräfte) vom Martinsclub unterstützt wird. Die Schule verfügt unter anderem über eine Mensa, eine Bewegungshalle, einen Kunstraum, eine Bibliothek und ein Forschungslabor. Im Karussell auf dem Schulhof können auch Kinder im Rollstuhl ihre Runden drehen.
Das Kellogg-Pier
Der Umbau des einstigen Reislagers am Kellogg-Pier ist im Juli 2023 abgeschlossen. Das Erdgeschoss mit saisonalem und regionalem Lebensmitteleinzelhandel, Food-Ständen und Gastronomie sowie einer Brauerei bildet den Treff- und Lebensmittelpunkt der Überseeinsel.
Das Vitaminlager wird im dritten Quartal 2023 vollendet sein. Im Erdgeschoss des Bürogebäudes eröffnet ein Café.
Gleich nebenan befindet sich das Hotel John & Will, dessen Fertigstellung im ersten Quartal 2024 geplant ist. Insgesamt 117 Hotelzimmer finden dann in den halben und ganzen Röhren des ehemaligen Getreidesilos Platz. Die Lobby ist Bar und Rezeption in einem. Im 11. Obergeschoss wird eine Eventlocation eingerichtet, zudem wird es eine Konferenz- und Meetingebene mit Blick auf die Weser geben. Fürs Freizeitvergnügen treffen sich die Leute im Winter auf der Eislaufbahn und im Sommer auf demselben Platz zum Inlinern.
Das Stephanitor
Es ist eines der ersten Quartiere, das auf der Überseeinsel entsteht: Gleichzeitig ist das Viertel zwischen der Straße Auf der Muggenburg, der Weser und der Gemüsewerft eines der vielfältigsten Projekte.
Bereits im Bau befindet sich das Gebäude Bora, welches das bereits bestehende Ensemble Luv und Lee ergänzt. Wenn es Mitte 2024 fertig ist, ziehen dort die Deutsche Windtechnik AG und eine Kita mit vier Gruppen ein.
Das GRØN bereichert ab 2025 mit seiner besonderen Fassadenbegrünung, einem Dachgarten und integriertem nachhaltigem Regenwasserspeicher die Gebäude-Landschaft der Überseeinsel. In 2026 werden die fünf Wohngebäude entlang der Weser sowie das Wohngewächshaus bezugsfertig sein.
Bis 2027 sind die Stephanitorhöfe mit einem fünfgliedrigen Gebäudekomplex und drei Innenhöfen fertiggestellt. Dort wird mit 200 Wohnungen Raum speziell für jüngere und ältere Menschen geschaffen. Drum herum siedeln sich unter anderem ein Gesundheitszentrum mit Fitnessstudio und Schwimmbad, Handwerksbetriebe, Kunstschaffende und Manufakturen an.
Die Kellogg-Höfe
Die Flakes Fabrik bildet das Grundgerüst der Kellogg-Höfe. In ihren Räumen wird auch die Energiezentrale für die Überseeinsel untergebracht. In den oberen Etagen fließen in Lofts und Wohnungen Arbeit, Leben und Begegnung ineinander. Das Dach bietet Garten-, Spiel- und Sonnenflächen.
Im Maschinenhaus und Kesselhaus entstehen 25 Wohnungen mit Weserblick und Wintergarten. Das Kesselhaus ist über einen begehbaren Hängegarten mit der Flakes Fabrik verbunden. Alle genannten Projekte der Kellogg-Höfe sollen im Jahr 2027/28 abgeschlossen sein.
Mit der Fertigstellung der Atelierterrassen ist im Anschluss zu rechnen. Ateliers sind hier ebenso verfügbar wie Raum zum Wohnen und Arbeiten. Das Dach ist als Spiel- und Erholungsfläche gedacht, aber auch für Urban Gardening.
Überragt wird das Ganze vom Werkturm mit nutzungsoffenen Flächen von der Ein-Zimmer-Wohnung, über Wohn-Lofts bis zum Großraumbüro. Drei gestaltete Freiflächen eröffnen Raum für Freizeit, Sport und Kultur.
Das Energiekonzept
Strom, Wärme und Kälte werden für das neue Quartier möglichst CO2-neutral gewonnen. Dafür nutzt man vorhandene Energiequellen wie bis zu 15 Kilometer entfernte Windkraftanlagen, die Kraft der Sonne und der Weser. Zum Konzept gehören außerdem ausgeklügelte Speichertechnologien, deren Umsetzbarkeit zunächst anhand der Quartiere Stephanitor und Kellogg-Pier geprüft werden soll. Übrigens: Auch das Schwimmbad und die Eislaufbahn sind Speicher. Die Energieversorgung auf der Überseeinsel soll somit nicht nur ökologisch optimal, sondern auch kostengünstiger sein als andere Optionen.
Das Mobilitätskonzept
Die Mobilität auf der Überseeinsel spielt sich überwiegend zu Fuß und per Rad ab. Klassische Autostraßen sieht das Konzept nicht vor, dafür E-Shuttles, Bike- und Carsharing, Lasten- und Leihräder sowie Zeitkarten für den ÖPNV. Das Ziel: Ein verkehrsarmes, sicheres Quartier, in dem sich alle wohlfühlen. Für Anwohnerinnen und Anwohner stehen sowohl Quartiersgaragen für Pkw als auch Fahrrad-Tiefgaragen zur Verfügung.
Erfolgsgeschichten
Einst herrschte im Überseehafen rege Betriebsamkeit. Wo Schiffe aus aller Welt an- und ablegten und Container verladen wurden, wächst heute die Überseestadt. In ihrem künstlerisch verdichteten Audiowalk lässt Regisseurin Katrin Bretschneider den ehemaligen Hafen durch Musik, Klänge, O-Töne und vereinzelte Bilder vor dem inneren Auge eine Zeit lang wieder auferstehen.
Mehr erfahrenIm Schuppen Eins entsteht auf mehr als 1.500 Quadratmetern ein neues Behandlungs- und Präventionszentrum – mit einem für Bremen einzigartigen Konzept. Besonders daran ist das Medical Hub, das Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine Praxis zu mieten und Verwaltungsaufgaben gegen Gebühr abzugeben. Welche Vorteile DRVN noch mit sich bringt, erläutert CEO Melanie Stade.
Mehr erfahrenDas „Zukunftsquartier Piek 17“ ist die letzte freie Entwicklungsfläche in der Bremer Überseestadt und umfasst eine Fläche von etwa 16 Hektar. An der sogenannten Hafenkante sollen innovative Lösungen für urbane, gewerbliche und kulturelle Anforderungen zusammenkommen, um einen modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen. Valerie Hoberg und Sven Jäger von der Wirtschaftsförderung Bremen sprechen über den aktuellen Stand.
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