Momentaufnahmen der Überseestadt
StadtentwicklungBremer Fotograf dokumentiert den Wandel des Quartiers
Im Jahr 2019 hat Michel Iffländer seine Fotoserie “Transformation - Walle-Überseestadt” begonnen. Seit 2020 leitet er bei der GfG/Gruppe für Gestaltung den Bereich Fotografie und ist als freier Fotograf unterwegs. Seine Aufnahmen für die fortlaufende Serie sind unter anderem auf dem täglichen Arbeitsweg entstanden.
Seine ersten Fotografien aus der Überseestadt markieren für Michel Iffländer einen Wendepunkt in seiner beruflichen Laufbahn: „Das war für mich der Zeitpunkt, an dem ich die Fotografie zu meinem Beruf gemacht habe”. Iffländer arbeitet seit 2014 bei der GfG/Gruppe für Gestaltung, die ihren Standort in der Bremer Überseestadt hat. Im Jahr 2020 übernahm er die Leitung für den Bereich Fotografie und löste damit Tom Kleiner ab, der diese Position 25 Jahre ausgefüllt hatte. Michel Iffländer freute sich auf eine spannende, neue Tätigkeit, an der ihn, wie er heute sagt, vor allem die Verbindungsmöglichkeiten zwischen der Fotografie und den anderen Gestaltungsdisziplinen faszinieren.
Die Kamera stets griffbereit
Auf dem Arbeits- und Heimweg nahm der gebürtige Bremer die Überseestadt immer mehr mit dem fotografischen Auge wahr. Die Kamera hatte er dann stets griffbereit, falls ihm wieder ein spannendes Motiv vor die Linse kommt. „Im Grunde bin ich aber eher zufällig gestartet”, sagt er. „Ich hatte nicht von Anfang an den Plan, aus den Bildern unbedingt diese Serie machen zu wollen. Das ist mit der Zeit so gewachsen.” Auf Fahrradtouren oder Spaziergängen durch die Überseestadt hielt er weitere Veränderungen mit der Kamera fest.
Was so nicht wiederkommt
Bei den Motiven hat den gelernten Mediengestalter selten das Fertige interessiert. „Wo ich angehalten habe, um zu fotografieren, waren meist die Punkte, wo gerade etwas im Prozess war.” Oft waren es Baustellen, auf denen sich von einem Tag auf den anderen Erdhügel vor Gebäuden auftürmten. Es gab Momente, wo das, was er durch den Sucher sah, aus gewissen Perspektiven nicht mehr wie eine Stadtszene wirkte, zum Beispiel eine Freifläche beim ehemaligen Kellogg’s Areal, auf der Pflanzen wuchsen, die ins Licht der Abendsonne getaucht an ein goldenes Kornfeld erinnerten. „Ich wollte Augenblicke festhalten, von denen ich wusste, dass sie so nicht wiederkommen: Vergänglichkeiten und ungeplante Dinge finde ich besonders interessant”, erklärt der Fotograf.
Unterschiedliche Blickwinkel
Iffländers Aufnahmen zeigen nicht nur interessante und überraschende Perspektiven, sondern sind auch von grafischem Charakter geprägt. Von den mehr als 1.000 Bildern, die er in den vergangenen Jahren aus der Überseestadt mitgebracht hat, wählte er schließlich um die 20 Motive für die Serie aus. Ausgestellt hat er diese erstmals beim diesjährigen Kunst.Hafen.Walle in den Workshop-Räumen der GfG/Gruppe für Gestaltung. Die Leute seien aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln auf ihn und seine Arbeiten zugegangen. „Die einen haben gefragt: Welche Ecke ist das? Ich sehe das gar nicht so richtig. Andere erkannten die genauen Örtlichkeiten wieder, weil sie dort mal gearbeitet haben.”
Spiel aus Farben, Formen oder Rhythmen
Den Austausch mit anderen über seine Fotografien empfindet Michel Iffländer als bereichernd. „Da passiert ganz viel, und ich wachse daran.” So erging es ihm auch bei seiner ersten Einzelausstellung „Stolpern” in der Villa Ichon, bei der er 2022 auch, aber nicht hauptsächlich, einige Bilder aus der Überseestadt zeigte. Das „Stolpern” beschreibe sehr gut die Entstehung der Bilder, da er seine Motive nicht plane. Es sei vielmehr das Hängenbleiben an Situationen, das zufällig Komische im Alltäglichen, das für ihn beim Fotografieren den Reiz ausmacht. „Mich sprechen Kompositionen an, die zum Beispiel durch das Spiel aus Farben, Formen oder Rhythmen entstehen. Dabei kann sogar das eigentliche Motiv – sagen wir mal eine Landschaft oder eine urbane Szene – nur Träger der Komposition sein.”
Wie es weitergeht
Michel Iffländer macht nach wie vor Aufnahmen in der Überseestadt, wofür er auch gerne mal Umwege fährt, hat aber noch keine konkreten Pläne, was mit den nächsten Fotos geschehen soll. „Ich lasse das gerne auf mich zukommen und gucke einfach, was sich ergibt.” Die Bilder der Serie zur Transformation der Überseestadt hat er jüngst im Online-Magazin „Zeigen” der GfG/Gruppe für Gestaltung veröffentlicht.
Erfolgsgeschichten
Im Schuppen Eins entsteht auf mehr als 1.500 Quadratmetern ein neues Behandlungs- und Präventionszentrum – mit einem für Bremen einzigartigen Konzept. Besonders daran ist das Medical Hub, das Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine Praxis zu mieten und Verwaltungsaufgaben gegen Gebühr abzugeben. Welche Vorteile DRVN noch mit sich bringt, erläutert CEO Melanie Stade.
Mehr erfahrenDas „Zukunftsquartier Piek 17“ ist die letzte freie Entwicklungsfläche in der Bremer Überseestadt und umfasst eine Fläche von etwa 16 Hektar. An der sogenannten Hafenkante sollen innovative Lösungen für urbane, gewerbliche und kulturelle Anforderungen zusammenkommen, um einen modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen. Valerie Hoberg und Sven Jäger von der Wirtschaftsförderung Bremen sprechen über den aktuellen Stand.
Mehr erfahrenVom Bierbrauen über Fotokurse, Kaffee-, Tee-Seminare und Kochevents bis hin zur Weinverkostung: In der Überseestadt trifft Genuss auf Kreativität. Verschiedene Workshops und Seminare bieten Interessierten regelmäßig die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.
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