Skatepark Überseestadt – von Hips und Wheelie Tables im Überseepark
ÜberseestadtDem Bau des Skateparks in der Überseestadt ging ein aufwändiger Planungs- und Beteiligungsprozess voraus. Stadt, Fachplaner und Jugendliche aus dem Stadtteil machten gemeinsame Sache. Wir haben uns mit dem Planungsbüro für urbane Bewegungsräume unterhalten.
„Skaten ist irgendwie auch Religion“, sagt Ingo Naschold. Er ist Geschäftsführer von DSGN CONCEPTS, leidenschaftlicher Skater und plante mit seinem Büro den sogenannten Street-Bereich der Skateanlage im Überseepark. Dabei beeinflussten vor allem die Wünsche der Jugendlichen, die sie im Rahmen eines umfassenden Beteiligungsprozesses äußern konnten, das endgültige Konzept. „Der eine möchte vor allem Curbs, der andere Transitions und alles mal höher und mal niedriger.“ Naschold kennt die unterschiedlichen Wünsche aus vielen Beteiligungsprozessen, bei denen er mitwirkte. Und er weiß: Manch einer nimmt das Skaten sehr ernst und sieht seinen Weg sowie seine Ansichten als die einzig richtigen an. Eben so, wie es auch bei Glaubensfragen der Fall sei. Da käme es vor allem darauf an, die Wünsche zu interpretieren und diese bei der Planung zu einem stimmigen Kompromiss im Sinne aller Beteiligten zusammenzuführen.
Harmonie im Skatepark
Aber es ist nicht nur das, was die Arbeit eines Planers für urbane Bewegungsräume – wie Naschold und seine Kollegen es sind – ausmacht. „Früher wurden Skateparks einfach anhand einzelner, nicht miteinander verbundener Elemente aufgestellt. Alles war eher etwas kantig und voneinander losgelöst. Wir planen mittlerweile anders und fügen die einzelnen Hindernisse harmonisch zusammen, je nach Konzept. Daraus entstehen immer andere, individuelle Anlagen“, so Naschold. Letztendlich bestünde eine Skateanlage aus geraden und radialen Rollflächen, aufgehenden Körpern und unterschiedlichen Stahlrohren. Das alles muss der Planer stimmig verbinden und zu einer homogenen und interessanten Anlage zusammenfügen – immer wieder anders und an den Wünschen der Nutzer orientiert.
Einzigartige Formen
So war es auch beim Street-Bereich der Anlage im Bremer Überseepark, die 2014 eröffnet wurde. Hier flossen in mehreren Workshops mit Bremer Jugendlichen viele Ideen ein, die das Planungsteam von DSGN CONCEPTS auf Machbarkeit prüfte, deutete, hinterfragte und aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung bewertete. Heraus kam etwas Einzigartiges. „Diese Anlage gibt es so kein zweites Mal. Da jeder Standort anders ist, modellieren wir jeden Park harmonisch in die gegebene Landschaft. Somit ist jede von uns geplante Skateanlage ganz individuell“, betont Naschold.
„Ein Skatepark ist ein Ort der Bewegung und der Begegnung, der möglichst ansprechend und schön gestaltet sein sollte. Wir vergleichen das gerne mit einer richtigen Parkanlage: Hier hält man sich auch nur dann gerne auf, wenn alles einladend aussieht, harmonisch aufeinander abgestimmt ist und man sich wohlfühlen kann. Letztendlich sollte das auch in einem Skatepark so sein.“ – Und er muss zudem für verschiedene Nutzer- und Altersgruppen attraktiv sein. Die Anlage im Überseepark ist das: Sie ist ausgelegt für Skateboard, BMX, Inlineskates und wird von Jung und Alt besucht.
Street und Bowl
Die Skateanlage im Überseepark bietet für jeden etwas, egal ob Anfänger oder Könner. Es gibt einen Street- und einen Bowl-Bereich. In ersterem finden sich Hindernisse, die man genau so auch in der Stadt beziehungsweise auf der Straße (daher Street) vorfinden würde. Letzterer bietet dementsprechend sogenannte "Bowls", also schüsselförmige Elemente, die befahrbar sind. Naschold selbst hat die Street-Hindernisse nach der theoretischen Planung auch persönlich einem Praxis-Test unterzogen – und für gut befunden.
Befahrbarer Bremer Schlüssel
Naschold und seine Kollegen sind bundesweit unterwegs. In jeder Stadt, bei jeder Skateanlage, die sie planen, lassen sie daher – wenn möglich – etwas „Lokalkolorit“ einfließen. So auch bei der Anlage im Überseepark: Hier ist der „Bremer Schlüssel“ integriert, der sogar beskatet werden kann. Erkennen lässt dieser sich besonders gut aus der Luft.
Kleines „Skate-Glossar“
Wie bitte? Was ist das denn? – Eine Skateanlage besteht nicht einfach nur aus ein paar Rampen oder Hindernissen, über die man springen kann. Die „Skatewelt“ ist sehr viel komplexer und vielfältiger, als mancher Laie für möglich hält. So finden sich selbstverständlich auch in der Skateanlage im Überseepark verschiedene Skate-Elemente, die im Folgenden kurz erklärt werden:
- Hip: Im Winkel zueinanderstehende Rampenkombination
- Wheelie Table: Flacher, breiter Block mit geringer Höhe
- Curb: Rechteckiger Block
- Pool: Schüsselförmiges Einzelelement. Klassische Poolformen sind der Kidneypool (nierenförmig) und Elbowpool (ellenbogenförmig)
- Bowl: Kombination mehrerer Pools und/oder weiterer Elemente
- Cradle: Übervertikale Rundung
- Transition: Gerundete Rollfläche von Rampenelementen
Quelle: FLL - "Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung von Skate- und Bikeanlagen"
#ESHEISSTSKATEPARK
Wer „Skaterpark“ sagt, sagt leider auch etwas Falsches. Denn korrekt heißt es „Skatepark“ oder „Skateanlage“. Das r ist da fehl am Platze. Es hieße ja auch nicht, „Schwimmerbecken“ oder „Fußballerplatz“, erklärt Ingo Naschold. Und weil viel zu viele Menschen diesen Fehler machen, hat DSGN CONCEPTS das Projekt #ESHEISSTSKATEPARK ins Leben gerufen, um auch die weniger Geübten für eine korrekte Bezeichnung zu sensibilisieren.
Und zum Schluss noch einige bewegte Eindrücke aus dem Skatepark in der Überseestadt:
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Erfolgsgeschichten
Im Schuppen Eins entsteht auf mehr als 1.500 Quadratmetern ein neues Behandlungs- und Präventionszentrum – mit einem für Bremen einzigartigen Konzept. Besonders daran ist das Medical Hub, das Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine Praxis zu mieten und Verwaltungsaufgaben gegen Gebühr abzugeben. Welche Vorteile DRVN noch mit sich bringt, erläutert CEO Melanie Stade.
Mehr erfahrenDas „Zukunftsquartier Piek 17“ ist die letzte freie Entwicklungsfläche in der Bremer Überseestadt und umfasst eine Fläche von etwa 16 Hektar. An der sogenannten Hafenkante sollen innovative Lösungen für urbane, gewerbliche und kulturelle Anforderungen zusammenkommen, um einen modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen. Valerie Hoberg und Sven Jäger von der Wirtschaftsförderung Bremen sprechen über den aktuellen Stand.
Mehr erfahrenVom Bierbrauen über Fotokurse, Kaffee-, Tee-Seminare und Kochevents bis hin zur Weinverkostung: In der Überseestadt trifft Genuss auf Kreativität. Verschiedene Workshops und Seminare bieten Interessierten regelmäßig die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.
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