Die großen Geschichten noch größerer Frachtschiffe
ÜberseestadtIn der Überseestadt erinnern Straßennamen an ehemalige Kolosse der Bremer Schifffahrt
Zu Zeiten, als in der heutige Überseestadt allerorten noch reger Hafenbetrieb stattfand, stachen dort gigantische Frachtschiffe in See. Der Überseehafen ist mittlerweile Geschichte, ebenso die einstigen Frachter. Doch was ist von dieser Zeit geblieben? In der Überseestadt liegt die Geschichte auf der Straße, besser gesagt: sie steht am Wegesrand – in Form von Straßenschildern.
Ein Global Player der Schifffahrtsgeschichte
Die Lloydstraße ist nach dem Norddeutschen Lloyd (NDL), einer in Bremen gegründeten Reederei, benannt und befindet sich zumindest teilweise in der Überseestadt. Sie beginnt am Hilde-Adolf-Park, und reicht bis zur Hans-Böckler-Straße.
1857 ins Leben gerufen, entwickelte sich der Norddeutsche Lloyd zu einem der bedeutendsten deutschen Schifffahrtsunternehmen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die bremische Reederei sorgte damals für eine positive wirtschaftliche Entwicklung im Zwei-Städte-Staat. 1970 entstand dann durch die Fusion vom Norddeutschen Lloyd und der Hamburger Reederei Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) die Hapag-Lloyd AG, die noch heute als Transport- und Logistikunternehmen besteht.
Doch zurück zum Norddeutschen Lloyd: Neben dem Warentransport war auch Passagierverkehr seit der Gründung ein Thema bei der Reederei und dafür braucht es einen nicht unerheblichen (Wasser-)Fuhrpark.
Die Mischung macht’s: MS Schwabenstein – ein frachtfahrendes Passagierschiff
Zwischen Wendebecken und Überseepark – nahe der Uferpromenade – liegt die Schwabensteinstraße. Die noch junge Straße entstand während der Entwicklung des Quartiers Hafenkante. Ihr Namensgeber ist die MS Schwabenstein der Reederei Norddeutscher Lloyd (NDL). Auf der Vulkan Werft in Bremen wurden die drei baugleichen Kombischiffe der Schwabenstein-Klasse (Schwabenstein, Hessenstein und Bayernstein) gebaut. Am 24. Oktober 1953 lief die Schwabenstein vom Stapel. Als Frachtschiff konzipiert, konnte sie aber auch Passagiere aufnehmen. Sie kam auf der Ostasien-Route des Norddeutschen Lloyd zum Einsatz. Im Laufe der Zeit nahm der Flugverkehr zu und die Passagierzahlen gingen zurück. Um mithalten zu können, setzte der Norddeutsche Lloyd auf Schnellfrachter, die die Kombischiffe ablösten. Und so verkaufte der NDL 1967 die MS Schwabenstein an die Malaysia Overseas Lines-Reederei. Der Verbleib des Schiffes nach 1978/79 ist unklar.
Ein Frachter wie eine Burg: Die MS Ehrenfels
Auch die Ehrenfelsstraße in der Überseestadt ist nach einem Schiff benannt. Die Straße verläuft parallel zur Schwabensteinstraße, liegt allerdings etwas näher am Überseepark. Namensgeberin ist die MS Ehrenfels, ein Frachtschiff der DDG „Hansa“. Der Schiffsname geht auf die hessische Burg Ehrenfels zurück. Insgesamt neun Motorfrachtern der Ehrenfels-Klasse wurden produziert. Die fünfte „Ehrenfels“ war das Typschiff der Klasse. Sie kam von 1936 bis 1940 auf den Liniendiensten der Reederei zwischen dem Persischen Golf und Burma zum Einsatz.
1939 – zu Beginn des Zweiten Weltkriegs – suchte die MS Ehrenfels Zuflucht im Hafen von Mormugoa vor der portugiesischen Kolonie Goa in Indien, der als politisch unparteiisch galt. Trotz des neutralen Bodens versuchte am 9. März 1943 ein britischer Commando-Trupp das Schiff zu entern. Die Besatzung konnte die „feindliche Übernahme“ jedoch abwenden. Bei der Auseinandersetzung kamen neun Männer ums Leben und es gab einige Verletzte. Die restliche Crew öffnete die Seeventile der Ehrenfels und die Briten verließen das Schiff, das zu kentern drohte. Die Besatzung versenkte das Schiff selbst, da sie befürchtete, dass die Kolonie eingenommen werden könnte.
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Erfolgsgeschichten
Im Schuppen Eins entsteht auf mehr als 1.500 Quadratmetern ein neues Behandlungs- und Präventionszentrum – mit einem für Bremen einzigartigen Konzept. Besonders daran ist das Medical Hub, das Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine Praxis zu mieten und Verwaltungsaufgaben gegen Gebühr abzugeben. Welche Vorteile DRVN noch mit sich bringt, erläutert CEO Melanie Stade.
Mehr erfahrenDas „Zukunftsquartier Piek 17“ ist die letzte freie Entwicklungsfläche in der Bremer Überseestadt und umfasst eine Fläche von etwa 16 Hektar. An der sogenannten Hafenkante sollen innovative Lösungen für urbane, gewerbliche und kulturelle Anforderungen zusammenkommen, um einen modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen. Valerie Hoberg und Sven Jäger von der Wirtschaftsförderung Bremen sprechen über den aktuellen Stand.
Mehr erfahrenVom Bierbrauen über Fotokurse, Kaffee-, Tee-Seminare und Kochevents bis hin zur Weinverkostung: In der Überseestadt trifft Genuss auf Kreativität. Verschiedene Workshops und Seminare bieten Interessierten regelmäßig die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.
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