Acht Gebäude in der Überseestadt, die ins Auge fallen
ArchitekturArchitektur in der Überseestadt
Hoch, bunt oder gezackt: In der Überseestadt finden sich Gebäude in vielen Formen und Farben. Acht besonders auffällige Bauten haben wir uns näher angesehen. Was hat es mit ihrer besonderen Architektur auf sich? Und was passiert eigentlich hinter den Kulissen?
1. Zech am Europahafenkopf
Seit Anfang 2019 konnten die Menschen in der Überseestadt dem Gebäudeensemble am Europahafen-Kopf beim Wachsen zusehen. In das 18-geschossige Bürohaus zieht nun die Zech Group mit ihrer Zentrale ein. Flankiert wird der Büroturm von zwei flacheren Bauten mit Wohnungen, die zum Teil sozial gefördert sind. Außerdem sollen in dem Gebäudekomplex Flächen für eine Markthalle, Veranstaltungen, diverse Einzelhandelsgeschäfte und Fahrradstationen zur Verfügung stehen. Die Pläne für das Projekt stammen vom Kopenhagener Architekturbüro Cobe, das sich dabei an Gestaltungselementen aus der Überseestadt orientierte. So sollen die Fassaden aus rotem Backstein an die historische Industrie- und Hafenarchitektur des Quartiers erinnern.
2. Ehemalige Lkw-Zollabfertigung am Hansator
Zweifelsfrei eine der interessantesten Bauten in der Überseestadt: In diesem ellipsoiden Gebäude am Hansator befand sich früher die Lkw-Abfertigungsgebäude des Zollamts. Der typische 1960er-Jahre-Bau umfasst den damaligen Bürotrakt und eine überdachte Rampe, die der Lkw-Abfertigung diente. 2019 zog eine Tanzschule in den Flachbau, die das Inhaberpaar “Dance Industry” taufte – auch weil der Industriecharme auf dem Gelände noch immer zu spüren ist. Im Mai 2022 zog der neue Mieter, das Architekturbüro gruppeomp ein und darf sich auf eine lebendige Nachbarschaft freuen: Der Verein Musikszenen Bremen e.V., der jedes Jahr das Überseefestival veranstaltet, hat 2021 das alte Zollamtsgebäude übernommen (Mehr dazu in diesem Artikel)
3. Weser Tower
Am Übergang von der Bremer City zur Überseestadt sticht ein Gebäude besonders ins Auge: der Weser Tower. Seit seiner Eröffnung 2010 ist das von Stararchitekt Helmut Jahn entworfene Bauwerk eine Art Wahrzeichen Bremens. Mit 82 Metern verteilt auf 22 Stockwerke ist der Weser Tower das höchste Bürogebäude Bremens und das Herzstück des Weser Quartiers. Helmut Jahn, der 1940 in Nürnberg geboren wurde, verbrachte den größten Teil seines Lebens in den USA und machte sich vor allem mit Bauten aus Glas und Stahl einen Namen. Der 2021 verstorbene Architekt prägte zahlreiche Metropolen auf der ganzen Welt. Zu den von ihm entworfenen Bauten gehören neben dem Bremer Weser Tower auch der Frankfurter Messeturm und das Münchener Airport-Center
4. Firmensitz SSB Stroever Schellack Bremen
Seit kurzem ist die Überseestadt um einen Blickfang reicher: Die Firma Stroever Schellack ist an ihrem traditionellen Standort im Muggenburg-Quartier in diesen Neubau gezogen. Die bunt glänzende Fassade passt zu dem Bremer Unternehmen mit 125-jähriger Geschichte. Denn Stroever Schellack ist die einzige Schellack-Produzentin Europas. Schellack findet sich als Glanzgeber, Emulgator oder Bindemittel unter anderem in kosmetischen Produkten wie Haarspray, Mascara oder Bodylotion. Außerdem werden Kapseln, Tabletten und Dragees häufig mit Schellack beschichtet und auch Schokoladenriegel, Marzipan und Pralinen erhalten durch das Naturprodukt eine glänzende Oberfläche. Mehr über Stroever Schellack gibt es in diesem Porträt auf den Seiten der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH zu lesen.
5. Bömers Spitze
Das 47 Meter hohe Bürogebäude Bömers Spitze gehört wegen seiner ungewöhnlichen Form zu den beliebtesten Fotomotiven in der Überseestadt Bremen. Auf 13 Geschossen stehen 11.500 Quadratmeter Mietfläche zur Verfügung. Der Gebäudename erinnert an Heinrich Bömers. Der Kaufmann und Bremer Senator leitete die bekannte Weinhandlung Reidemeister & Ulrichs, die Anfang der 1950er-Jahre in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bömers Spitze das heute denkmalgeschützte Weinkontor bauen ließ. Entworfen wurde Bömers Spitze von Hans-Jürgen Hilmes. Zusammen mit seiner Frau Ebba Lamprecht plante der Bremer Architekt diverse Gebäude in der Überseestadt Bremen – darunter auch den Landmark Tower.
6. Landmark Tower
Der 67 Meter hohe Landmark Tower, der vom Bremer Architekturbüro Hilmes und Lamprecht entworfen wurde, ist ein architektonisches Highlight und echtes Wahrzeichen der Überseestadt. Kein Wunder, denn das 20-geschossige Gebäude mit seiner asymmetrischen Silhouette und den umlaufenden, zu den Ecken ausfächernden Balkonen ist nicht zu übersehen. Seit 2010 beherbergt das Gebäude direkt am Wasser 53 hochwertige Wohnungen und Suiten von 60 bis 160 Quadratmetern – Concierge-Service im Eingangsbereich inklusive. Der atemberaubende Blick über die Stadt kann zudem auch durch die bodentiefen Fenster der Bar „Deck20“ im 20. Obergeschoss genossen werden.
7. The Imaging Source am Überseetor
Was verbirgt sich hinter diesem futuristisch anmutenden Gebäude am Überseestor? In dem 2017 fertiggestellten Bau hat das international agierende Unternehmen The Imaging Source seinen Sitz, das innovativen Bildverarbeitungsprodukte produziert. Die Kameras von The Imaging Source kommen unter anderem in der Wissenschaft, Industrie, Medizin sowie Pharma- oder Medienindustrie zum Einsatz. Sie helfen Dinge sichtbar werden zu lassen, die das menschliche Auge nicht erfassen kann. Damit macht das Unternehmen Sternegucker glücklich, denn es produziert unter anderem auch Astronomie-Kameras für die Fotografie von Sonne, Mond und Planeten.
8. Bremer Tabakbörse
Seit 60 Jahren sorgt dieses markante Gebäude für besonderen Flair in der Überseestadt. Anfang der 1960er-Jahre wurde die europäische Tabakbörse in der Nähe des Europahafens eingerichtet. Tabakhändler aus aller Welt reisten zu den Auktionen in die Hansestadt, bei denen pro Jahr 60.000 Ballen mit einem Wert von 250 Millionen DM versteigert wurden. An jeder Auktion nahmen 300 bis 400 Personen teil. Das Gebäude mit dem zackigen Dach wurde nach den Plänen des Bremer Architekten Erik Schott geschaffen und gilt als besonderes Beispiel für bremische Industriearchitektur der Nachkriegszeit. Seit 2013 steht es unter Denkmalschutz.
Erfolgsgeschichten
Im Schuppen Eins entsteht auf mehr als 1.500 Quadratmetern ein neues Behandlungs- und Präventionszentrum – mit einem für Bremen einzigartigen Konzept. Besonders daran ist das Medical Hub, das Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine Praxis zu mieten und Verwaltungsaufgaben gegen Gebühr abzugeben. Welche Vorteile DRVN noch mit sich bringt, erläutert CEO Melanie Stade.
Mehr erfahrenDas „Zukunftsquartier Piek 17“ ist die letzte freie Entwicklungsfläche in der Bremer Überseestadt und umfasst eine Fläche von etwa 16 Hektar. An der sogenannten Hafenkante sollen innovative Lösungen für urbane, gewerbliche und kulturelle Anforderungen zusammenkommen, um einen modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen. Valerie Hoberg und Sven Jäger von der Wirtschaftsförderung Bremen sprechen über den aktuellen Stand.
Mehr erfahrenVom Bierbrauen über Fotokurse, Kaffee-, Tee-Seminare und Kochevents bis hin zur Weinverkostung: In der Überseestadt trifft Genuss auf Kreativität. Verschiedene Workshops und Seminare bieten Interessierten regelmäßig die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.
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