„Alle hier sind international und weltoffen!“
Überseestadt„Wir in der Überseestadt“ mit Nazime Altuntas
Die Serie „Wir in der Überseestadt“ stellt Menschen vor, die im jüngsten Ortsteil Bremens zu Hause sind. Unsere Interviewpartner arbeiten oder wohnen inmitten von traditionsreichen Industrieanlagen und modernen Neubauten, wo Hafenflair auf kreative Aufbruchstimmung trifft. Sie verraten, wie sie die Entwicklung der Überseestadt erleben, wie sie sich einbringen und was ihnen besonders gut gefällt.
Unsere aktuelle Gesprächspartnerin ist Nazime Altuntas. Die Geschäftsführerin im Café Hafenbrise, das sich im Schuppen Eins befindet, managt darüber hinaus den team neusta-Kiosk im Überseepark.
Frau Altuntas, woraus besteht Ihr täglicher Job im Kiosk, was machen Sie und Ihr Team?
Ich leite das insgesamt zehnköpfige, junge und engagierte Team in der Hafenbrise und bin auch für die beiden Stammmitarbeiter sowie die studentischen Hilfskräfte und Schüler im Kiosk verantwortlich, den wir in Kooperation mit dem Sportgarten e. V. betreiben. Ich arbeite schon lange Jahre in der Gastronomie und bin quasi aus der Beratung auf Lieferantenseite auf Kundenseite gewechselt. Zu meinem Job gehören die Konzeption und Organisation, aber ich betrachte das nicht als One-Woman-Show. Im Grunde entwickeln und planen wir alle Abläufe und Angebote gemeinsam. Da wir zum team neusta gehören, agieren wir ganz im Sinne der neusta-Philosophie: flache Hierarchien, alle Entscheidungen sollen vom gesamten Team mitgetragen werden, es herrscht ein familiäres, angenehmes Miteinander, das Spaß macht. Wir haben jederzeit die Möglichkeit, unseren Chef Carsten Meyer-Heder anzusprechen und ihm konkrete Anliegen vorzutragen. Entsprechend bringen sich bei uns alle ein. Täglich findet mindestens ein kleines Brainstorming statt, nach Möglichkeit einmal monatlich ein Meeting mit dem gesamten Team.
Was steht auf der Karte der Hafenbrise, was ist das Besondere?
Als ich Anfang des Jahres die Geschäftsführung übernahm, habe ich direkt die inhaltliche Ausrichtung der Hafenbrise geändert: Unsere große Stärke ist die frische Zubereitung vor Ort. Wir produzieren so viel wie möglich selbst und bieten es zu moderaten Preisen an. Wir kochen und backen direkt in der Hafenbrise. Uns ist es wichtig, frische, regionale und saisonale Lebensmittel zu verarbeiten. Qualität liegt uns am Herzen, deshalb verzichten wir komplett auf Convenience-Produkte. Wir planen unsere Gerichte der Jahreszeit entsprechend, im Winter werden also auch keine Speisen angeboten, die es hier zu dieser Zeit nicht gibt. Im Sommer gibt es zum Beispiel mediterranes Gemüse aus dem Ofen mit Hähnchenspießen, Couscous und Hummus. Natürlich gibt es immer auch fleischlose Alternativen. Die Kuchenspezialitäten backen unsere zwei begeisterten Hobby-Bäckerinnen im Team und mitunter auch ich selber – die Ergebnisse fotografieren wir, sie sind dann auf unserer Facebook-Seite zu bewundern. Nur bei größeren Gesellschaften kann es einmal sein, dass wir etwas dazukaufen, weil wir schlichtweg nicht die Kapazitäten haben. Immerhin haben wir im Innenraum 80 Sitzplätze und auf der Terrasse ist noch einmal Platz für 50 Personen. Man kann unsere Räume mieten oder ein Außer-Haus-Catering bestellen. Aber wenn sich jemand 30 Kuchen auf einmal wünscht, wäre das für uns dann doch eine Nummer zu groß.
Sie betreiben auch den Kiosk im Sportgarten der Überseestadt?
Richtig, wir bieten in den beiden ansehnlich gestalteten Containern von Immobilien Bremen den Besuchern dort täglich von 8 bis 19 Uhr kalte und heiße Getränke sowie kleine Snacks und Eis für die Stärkung zwischendurch. Wir freuen uns sehr, Teil dieses Projektes mit einem sozialen Hintergrund zu sein: Der Kiosk ist eine tolle Sache im Rahmen eines tollen Konzeptes auf einem tollen Platz. An den Wochenenden ist es dort bei gutem Wetter extrem gut besucht. Die Vermischung der verschiedenen Gesellschaftsschichten ist wirklich fantastisch, es wird auf diesem Sportplatz eine wunderbare Symbiose ermöglicht. Es ist dort vollkommen egal, wie alt man ist, woher man kommt, wo man wohnt, was man beruflich macht und wieviel man verdient: Man kann dort zusammen einfach Spaß haben, sich treffen, zum Beispiel Fußball oder Basketball spielen. Es gibt bereits eine Top-Skaterbahn und aktuell entsteht eine Parcours-Fläche.
Was ist das Besondere am Ortsteil Überseestadt, was gefällt Ihnen daran?
Man kann einfach entspannt schlendern, entdeckt immer wieder etwas Neues. Es gibt immer mehr zu sehen, immer mehr kulinarische Angebote. Diese Idee leben wir, wir unterstützen sie und freuen uns auf alles, was in Zukunft noch kommen kann und wird. Unser nächstes Ziel ist es, das Abendgeschäft zu beleben. Die Nachfrage steigt jedenfalls zunehmend und mein Plan ist es, Ende 2018, Anfang 2019 die Öffnungszeiten in den Abend hinein auszuweiten.
Kennen Sie Ihre Nachbarn und gibt es Berührungspunkte/Kooperationen?
Wir erleben jeden Tag direkt mit, dass es immer mehr Menschen in den Ortsteil zieht – nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Wohnen. Von dem vielfältigen und wachsenden kulinarischen Angebot in der Überseestadt, zu dem natürlich auch unser täglich wechselnder Mittagstisch gehört, profitieren alle Beteiligten. Wir sehen das entspannt, denn Konkurrenz belebt das Geschäft und wirkt sich positiv auf alle aus. Es ist ein Geben und Nehmen, wir tauschen uns aus. Und es ist doch so: Wo viele Menschen sind, kommen noch mehr. Wir verköstigen mit unserem Mittagstisch nicht nur einen großen Teil der Mitarbeiter aus der neusta-Unternehmensgruppe, sondern begrüßen auch täglich zahlreiche Gäste aus den umliegenden Firmen.
Welchen Bezug haben Sie zum Ortsteil?
Ich selbst ziehe demnächst in die Nähe, nämlich in ein kleines Häuschen nach Walle – und freue mich schon sehr darauf. Ich habe bereits während meines Studiums sehr gerne in einer WG in der Gustavstraße gewohnt.
Warum sollten Einheimische und Gäste der Stadt der Überseestadt dringend einen Besuch abstatten?
Bremen wirkt in der Überseestadt besonders urban, geradezu weltstädtisch. Die Atmosphäre, die Kombination aus Leben am Wassers sowie moderner und industrieller Architektur gefällt einfach. Die noch vorhandene Hafenatmosphäre ist traumhaft. Nicht zu vergessen der Mix aus vielfältigen Unternehmen und Nationalitäten. Mittlerweile gibt es auch eine verbesserte Fähranbindung, die Überseestadt rückt näher ans Stadtzentrum heran. Der Schuppen Eins, in dem die Hafenbrise ansässig ist, ist wunderbar – mit all den wunderbaren Oldtimern, die dort zu besichtigen sind. Außerdem gibt es besondere Veranstaltungen wie zuletzt der „Red Bull Flugtag“ oder die Ausstellung „Die Terrakottaarmee & das Vermächtnis des Ewigen Kaisers“ im BLG-Forum.
Haben Sie Geheimtipps oder Lieblingsorte?
Unsere Terrasse ist ideal, um bei einem Glas Wein den Trubel oder auch die Ruhe im Europahafen zu beobachten. Und ich liebe den Weg hinter dem Landmarktower bis hin zum Leuchtturm, dort ist es wirklich schön.
Zum Schluss vervollständigen Sie bitte noch die folgenden Sätze.
Die Überseestadt ist für mich ...
… eine städtebaulich tolle Entwicklung.
In der Überseestadt kann man ...
… auch gut essen und trinken.
Die Überseestadt ist Bremens großartigster Ortsteil, weil ...
… es sich um die Nachfolge des alten Hafens handelt: Die Menschen hier sind international und weltoffen – die Überseestadt ist unser eigenes kleines Tor zur Welt.
Wir danken ganz herzlich für das Gespräch!
Infos und Öffnungszeiten: https://www.hafenbrise.de/
Weitere Informationen zur Überseestadt Bremen, Ansiedlung und Vermarktung erhalten Sie bei Dagmar Nordhausen, Tel. +49 (0)421 9600 252, dagmar.nordhausen@wfb-bremen.de und Jons Abel, Tel. +49 (0)421 9600 613, jons.abel@wfb-bremen.de.
Autorin: Kerstin Radtke
Erfolgsgeschichten
Mit der Praxiseröffnung von Georgios Koukos erweitert das Unternehmen DRVN ab Januar 2025 sein medizinisches Angebot für die Überseestadt. Zuletzt hatte Orthopäde Detlef Frobese seinen Sitz in das neue Gesundheits- und Präventionszentrum unter dem Dach des Schuppen Eins verlegt.
Mehr erfahrenAls Kunstprojekt gestartet, hat sich das Bremer Start-up ooley mit seinen nachhaltigen Designsocken am Markt etabliert. Gestaltet wird im Schuppen Eins in der Überseestadt, produziert wird in Italien, verkauft wird in 150 Geschäften sowie online. Im Sortiment sind auch Sockenmotive mit Lokalkolorit, sei es die Weser oder der Grünkohl.
Mehr erfahren auf der WFB-WebsiteEinst herrschte im Überseehafen rege Betriebsamkeit. Wo Schiffe aus aller Welt an- und ablegten und Container verladen wurden, wächst heute die Überseestadt. In ihrem künstlerisch verdichteten Audiowalk lässt Regisseurin Katrin Bretschneider den ehemaligen Hafen durch Musik, Klänge, O-Töne und vereinzelte Bilder vor dem inneren Auge eine Zeit lang wieder auferstehen.
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