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Franz-Pieper-Karree

Pazifist und Lagermeister im Hafenbetriebsverein

Franz-Pieper-Karree | Pazifist und Lagermeister im Hafenbetriebsverein

Der kleine Park an der Marcuskaje vor dem Großmarkt markiert mit den Stufen zum Wasserbecken den ehemaligen Kopf des Überseehafens. Benannt ist das Franz-Pieper-Karree nach einem im Hafen beschäftigten Lagermeister aus Bremen-Walle. Der 3-fache Familienvater Franz Pieper hatte nach seiner Einberufung zur Wachkompanie aus Gewissensgründen den Fahneneid verweigert. 1939 wurde er verhaftet und wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ angeklagt. Franz Pieper wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und ihm wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt.
Am 20.10.1939 wurde er in das Gefängnis Berlin-Moabit verlegt und am 31.1.1940 in das Gefängnis Berlin-Plötzensee eingeliefert. Dort wurde Franz Pieper am 3.2.1940 Uhr hingerichtet.
Den letzten Brief seiner Ehefrau erhielt er nicht mehr. Er kam mit einem Schreiben des Oberreichskriegsanwalts Berlin-Charlottenburg vom 5.2.1940 an Frau Pieper zurück: „Der beiliegende Brief konnte dem Verurteilten nicht mehr ausgehändigt werden. Das Urteil ist am 3.2.40 vollstreckt worden.“