Machbarkeitsstudie: Die neuen Radrouten in die Überseestadt
Aus der Bahnhofsvorstadt und vom Bremer Hauptbahnhof
Wichtige Entwicklungsziele im Bereich Radverkehr
Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen hat in Kooperation mit dem Verkehrsressort der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) eine Machbarkeitsstudie für die Untersuchung von intuitiven, klugen und attraktiven Radwegeverbindungen sowie zur Optimierung des Fahrradparkens in Auftrag gegeben.
Die Anbindung der Zu- und Abgangsrouten der Überseestadt an die Bahnhofsvorstadt und den Bremer Hauptbahnhof zählt zu den wichtigen Verkehrsentwicklungszielen. Sie ist als beschlossene Sofortmaßnahme im Bereich Radverkehr ein Bestandteil der 2018 abgeschlossenen Integrierten Verkehrskonzeption (IVK).
Mit Hilfe der Maßnahme sollen die Überseestadt und angrenzende Bereiche besser mit dem Fahrrad an die Bahnhofsvorstadt und den Hauptbahnhof Bremen angeschlossen werden. Durch die Maßnahme soll ein geändertes Nutzerverhalten gefördert sowie ein verbesserter Modal Split erzeugt werden. Die WFB hat in Kooperation mit dem Verkehrsressort der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) daher eine Machbarkeitsstudie für eine Untersuchung von intuitiven, klugen und attraktiven Radwegeverbindung zwischen der Überseestadt und der Bahnhofsvorstadt sowie zur Optimierung des Fahrradparkens in Auftrag gegeben. Die „Machbarkeitsstudie und Standort- und Potenzialanalyse: Radverkehrsverbindung Überseestadt–Bahnhofsvorstadt sowie Fahrradparken im Untersuchungsgebiet“ wurde im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014–2020 gefördert.
Die beauftragten Gutachter Goudappel (Deventer-NL)/Fair Spaces GmbH (Berlin), vormals AEM Institute, haben für die Bereiche Bahnhofsvorstadt und die Überseestadt aus einer großen Schar untersuchter Varianten Vorzugsrouten entwickelt, wobei für das Gebiet der Überseestadt nach den Zielgebieten Nord (Holz- und Fabrikenhafen), Mitte (Zentralbereich) und Süd (Überseeinsel) unterschieden wurde. Ergänzend wurden auf Basis niederländischer Beurteilungskriterien die bestehenden Angebote an Fahrradabstellanlagen (auch für Lastenräder) analysiert und unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen (z.B. öffentliche Einrichtungen, Parks, Gastronomie, Schnittpunkte mit ÖPNV- und Shared Mobility-Angeboten) zusätzliche Bedarfe identifiziert und verortet.
Zu den Vorzugsrouten wurden erste bauliche Gestaltungsvorschläge auf dem Niveau einer Vorplanung in Querschnitten und Grundrissen ausformuliert und mit Kostenschätzungen hinterlegt, die als Basis für weitergehende vertiefte planerische Betrachtungen dienen werden. Der Gestaltungsprozess wurde durch eine enge Beteiligung zuständiger Fachreferate der Bremer Verwaltung und der Ortsbeiräte begleitet.
Die Städtische Deputationen für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft, Arbeit und Häfen wurden im Herbst 2022 über die Ergebnisse informiert und haben ihre umfassende Unterstützung ausgedrückt. Im Januar 2023 wurden in einem Workshop unter Beteiligung des SKUMS-Verkehrsressorts, dem Amt für Straßen und Verkehr, der SKUMS-Städteplanung, bremenports und der Ortsämter West und Mitte die Ergebnisse intensiv diskutiert und die Maßnahmen nach verschiedenen Kategorien sortiert, um auf diese Weise eine Grundlage für konkrete Projekte zu schaffen.
Es zeigte sich, dass große Abschnitte der entwickelten Vorzugsrouten integrale Bestandteile bereits auf Basis des gültigen Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) beschlossener und zum Teil bereits in Planung und/oder Bau befindlicher Projekte sind oder diese sinnvoll ergänzen werden. Die Ergebnisse aus dem Workshop bilden somit die Grundlage für die weitere Bearbeitung der identifizierten Projekte in den unterschiedlichen Zuständigkeiten und die damit verbundene Suche nach Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Die Gutachter haben die Inhalte der Studie im März 2023 in einem Fachartikel der Zeitschrift VELOPLAN (https://www.veloplan.de/), Ausgabe 01/2023 veröffentlicht.