Beteiligungsverfahren zur Überseeinsel
Bei einem Beteiligungsverfahren kann jeder mitgestalten!
Die Überseeinsel: Ein neues Stadtquartier entsteht!
Programme zur Bürger:innenbeteiligung sollten rechtzeitig starten – und nicht erst dann, wenn alle relevanten Entscheidungen bereits feststehen. Daher wurden Bremerinnen und Bremer im Rahmen von Mitmachwerkstätten, Diskussionen oder Befragungen intensiv an den Planungen für die Überseeinsel beteiligt. Viele der Vorschläge sind in die Rahmenplanung für die Überseeinsel eingeflossen, deren finaler Stand am 30. August 2019 auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände präsentiert wurde. Da es Ziel eines Beteiligungsverfahrens ist, möglichst viele Menschen zu erreichen, umfasste der gesamte Prozess unterschiedliche Maßnahmen und Aktionen. Innerhalb dieses Verfahrens war jeder Einzelne aufgerufen, seine Ideen, Wünsche und Anregungen einzubringen, um an der Entwicklung dieses Quartiers Teil haben zu können:
Der Beteiligungsprozess zur Rahmenplanung für das Gesamtareal der Überseeinsel verlief in mehreren Schritten:
1. Die Auftaktwerkstatt
2. Die Online-Umfrage
3. Die Gläserne Werkstatt
4. Die Abschlusspräsentation der Rahmenplanung
5. Die Zusammenarbeit mit Beiräten und Unternehmen
1. Die Auftaktwerkstatt
Als Auftakt eines öffentlichen Beteiligungsprozesses luden bereits am 27. August 2018 Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (ehemals Senator für Umwelt, Bau und Verkehr), Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa (ehemals Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen), die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH sowie die Überseeinsel GmbH zur Auftaktwerkstatt für die Planung der Überseeinsel ein. Zur Veranstaltung auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände kamen 300 Besucherinnen und Besucher. Das frühere Betriebsgelände war für diese Veranstaltung zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier wurden erstmalig die Ergebnisse der sogenannten Vorstudien präsentiert. Sechs Büros aus Berlin, Kopenhagen, Rotterdam, Bremen und Wien waren damit beauftragt, sich in Vorstudien mit dem Areal zu beschäftigen. Ein hochkarätig besetztes Expert:innengremium fungierte in diesem Wettbewerb als Jury. Neben Fachleuten aus der Verwaltung waren Bürgerschaftsabgeordnete und Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirates als Gäste beteiligt. Dieses Auswahlverfahren dient der Sicherung einer hohen Planungs- und Baukultur in Bremen.
2. Die Online-Umfrage
Ein weiterer Baustein der Bürger:innenbeteiligung war eine Online-Umfrage zur Entwicklung der Überseeinsel. Hier konnten auch alle, die nicht an den öffentlichen Werkstätten teilnehmen konnten, ihre Ideen, Wünsche und Anregungen einbringen und somit an der Entwicklung des Quartiers teilhaben. Die Online-Umfrage startete im Oktober 2018.
186 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Umfrage teil. Die Fragen kreisten um die Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf Wohnungsgrößen und -formen, Gewerbe und Handel, Versorgung und soziale Infrastruktur, nachbarschaftliche Gemeinschaft, Verkehr und Anbindung, Nachhaltigkeit sowie Zwischennutzung von Bestandsbauten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten aus mehreren Antwortmöglichkeiten auswählen, Mehrfachantworten waren möglich und erwünscht.
Die Online-Umfrage wurde nach Ablauf der Teilnahmefrist am 11. Februar 2019 umfassend ausgewertet. Dabei wurden folgende Fragen überprüft:
Passt die strategische Ausrichtung des Projekts zu den Wünschen und Vorstellungen der Bremerinnen und Bremer? Und: Sind spannende Ideen dabei, die noch nicht berücksichtigt wurden?
Die Ergebnisse der Umfrage bildeten eine wichtige Arbeitsgrundlage für die weitere Rahmenplanung.
• Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bevorzugen Wohnungsgrößen zwischen 60 und 80 Quadratmetern sowie gemeinschaftliche Wohnformen (geteilte Wohn- und Freiräume).
• Für die Gebäude wünschen sich die meisten eine nachhaltige Bauweise und Energiegewinnung. Eine Mehrheit möchte die Überseeinsel als Wohn- und Freizeitort nutzen, weniger als Ort zum Arbeiten.
• Die Befragten stimmen mehrheitlich für eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen, eine strikte Trennung der beiden Bereiche ist nicht gewünscht. Die meisten bevorzugen die Unterbringung von Gewerbeeinheiten in den Erdgeschossen.
• Eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung des Quartiers und stetige Innovation werden als positiv bewertet. In Hinsicht auf den Einzelhandel sind Bäckereien, Metzgereien, Supermärkte und Apotheken gefragt.
• Außerdem stehen Ärzte und Ärztinnen sowie Gastronomie auf der Wunschliste. Die meisten Befragten wünschen sich Kindertagesstätten, Spielplätze und eine familienfreundliche Umgebung.
• Eine nachbarschaftliche Gemeinschaft ist erwünscht, bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre.
• Für die Freiflächen sind vor allem Grünflächen, Bäume und Sitzgelegenheiten gefragt. Die Dächer sollen am liebsten für Solaranlagen, Begrünung, Terrassen und Gärten genutzt werden.
• Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist eine Mobilität per Straßenbahn oder Fahrrad am wichtigsten. Aus diesem Grund wünschen sich die meisten Radwege, Stellplätze für Fahrräder und eine gute ÖPNV-Anbindung.
• Bei der Frage nach Vorschlägen für mögliche Zwischennutzungen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, frei zu antworten. Die Befragten nannten unter anderem: Kulturfestivals und Konzerte, mobile Unterkünfte (Wohnmobile, Bauwagen etc.), großflächige Grünflächen oder Sportplätze.
3. Die Gläserne Werkstatt
Mit der Gläsernen Werkstatt ging das Beteiligungsverfahren zur Überseeinsel dann in die zweite Runde! Bei dieser ebenfalls öffentlichen Veranstaltung am 10. Februar 2019 erhielten bis zu 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger Einblicke in den aktuellen Stand der Rahmenplanung zur „Überseeinsel“. Auch hier gab es die Möglichkeit weiterhin an der Entwicklung des Areals mitzuwirken.
Dabei standen fünf Themenbereiche im Vordergrund:
• Mobilität & Energie
• Arbeiten & Versorgung
• Freizeit, Grün, Sport & Erholung
• Wohnen
• Soziales & Kultur
Grundsätzliche Fragestellungen hierbei waren: Wie stellen wir alle uns diese Bereiche zukünftig vor? Wie wollen wir arbeiten und wohnen? Wie wollen wir uns bewegen? Wie wollen wir soziale und kulturelle Angebote sowie unsere Freizeit gestalten?
Gastgeberin/Gastgeber waren Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, die Überseeinsel GmbH sowie die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
Die Rahmenbedingungen
Die Stadt Bremen hat in den hier genannten fünf Themenbereichen verschiedene städtische Leitziele vereinbart. Diese Leitziele bilden auch die Rahmenbedingungen für Gebietsentwicklungen auf der Überseeinsel. Die Überseeinsel befindet sich in zentraler Lage am Eingang zur Überseestadt. In den vergangenen Jahren sind in der Überseestadt viele unterschiedliche Projekte realisiert worden und viele weitere Projekte befinden sich in der Planung oder Umsetzung. Auch in der Entwicklung der Überseeinsel gilt es daher, dieses Umfeld zu berücksichtigen.
Städtische Leitziele:
- Gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen ermöglichen und Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer:innen stärken
- Verkehrssicherheit und soziale Sicherheit bei der Nutzung erhöhen
- Alternative Verkehrsmittelwahl gesamtstädtisch anbieten und optimieren
- Verknüpfung der Verkehrssysteme und Angebote im Umweltverbund zwischen Bremen und der Region verbessern
- Den Wirtschaftsstandort Bremen durch Optimieren der Wirtschaftsverkehre stärken
- Die Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch, Gesundheit und Umwelt nachhaltig und spürbar reduzieren
- Bremen will die CO2 Emissionen bis 2020 um 40% senken, bis 2050 um 80- 90%
- Die Stadt will die Energieeffizienz steigern und den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen
Die heute bereits an vielen Stellen geplanten und in der Umsetzung und Diskussion befindlichen Entwicklungen und Projekte in der Überseestadt sind nur mit einer Optimierung und Weiterentwicklung der verkehrlichen Infrastruktur denkbar.
Konkret sollen:
- Maßnahmen zur Verlagerung, Verringerung und Vermeidung von Verkehren identifiziert und ganzheitliche Mobilitätslösungen für die Überseestadt entwickelt werden sowie
- Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie entsprechende Verbesserungen im bestehenden Verkehrsablauf und zeitnahe Lösungen für eine verbesserte Leistungsfähigkeit der bestehenden Infrastrukturen geschaffen werden können und
- vorausschauende Antworten auf die Frage geliefert werden, in welchen Bereichen neue Infrastrukturen und Angebote auf- und/ oder ausgebaut werden sollen
Städtische Leitziele:
Ziel ist die Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit, in deren Folge die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer zukunftsfähiger und Existenz sichernder Arbeitsplätze erreicht werden soll.
Wesentliche Handlungsschwerpunkte sind:
- Die Sicherung und Entwicklung des industriellen Bestands Bremens, dem durch die Aufstellung eines „Masterplan Industrie Bremen“ Rechnung getragen wurde
- Die Förderung der weiteren Diversifizierung der Unternehmens und Branchenstruktur vgl. Mittelstandsbericht )
- Die Stärkung von Wissenschaft und Innovation sowie eine überregionale Profilierung des Standorts durch ausgewählte Cluster (vgl. Innovationsprogramm)
- Die Profilierung des Landes als zentralen Standort einer international nachgefragten Seehafen-und Logistikregion
- Die noch klarere Positionierung Bremens als Oberzentrum des Nordwestens
Neben den vielen Neuansiedlungen gibt es eine Vielzahl von Untnrnehmen - vorwiegend aus der Hafenwirtschaft, der Logistik, der Produktion und der Nahrungs- und Genussmittelindustrie - die bereits seit mehreren Generationen hier ansässig sind. Das Neben- und Miteinander funktioniert in der Überseestadt dank des „Bremer Modells“. Das Bremer Modell sichert den ansässigen Industrie- und Hafenbetrieben nicht nur den Bestand, sondern auch Entwicklungsmöglichkeiten. Die Überseestadt ist schließlich ein Ort mit Hafenflair - und so soll es auch bleiben.
Städtische Leitziele:
Das Landschaftsprogramm trägt zusammen mit dem Flächennutzungsplan maßgeblich zur Umsetzung des Leitbilds der Stadtentwicklung bei, insbesondere im Handlungsfeld „Erhaltung und Entwicklung der räumlichen Qualitäten Bremens“ in Bezug auf die Leitmotive:
- Vorrange Entwicklung von nicht oder nicht mehr genutzten Flächen innerhalb der bebauten Stadt vor weiterem Landschaftsverbrauch (Innenentwicklung)
- Die Flusslage Bremens als herausragende räumliche Qualität stärker erlebbar machen („Stadt am Fluss“)
- Die bis in die Stadtmitte hineinragenden Fluss- und Landschaftsräume, wie z. B. Bürgerpark, Pauliner Marsch und Stadtwerder, beachten
- Das Wohnumfeld und öffentliche Grünbereiche in allen Stadtquartieren pflegen
Die Kimaanpassungsstrategie benennt mögliche Folgen und Strategien zum Umgang mit dem Klimawandel. Räume für Erholung und Bewegung im Grünen schaffen eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität und sind daher fester Bestandteil bei der Neugestaltung dieses neuen Quartiers. Bereits bestehende Elemente sind die wasserbegleitenden Promenaden in ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen und öffentliche Grünanlagen wie der "Hilde-Adolf-Park“, das „Franz-Pieper-Karree“ und der „Überseepark“. Mit dem „Waller Sand“ und der Aufwertung des Molenturmareals wird der wachsenden Zahl an Einwohnerinnen und Einwohnern sowie den damit gesteigerten Anforderungen an Erholungsflächen Rechnung getragen. Zum anderen wird damit der Verknüpfung mit den umliegenden Stadt- und Ortsteilen und somit der Einbettung der Überseestadt in das Bremer Stadtgefüge Rechnung getragen.
Städtische Leitziele:
Rahmenbedingungen: Im Zeitraum von 2010 bis 2020 wurde von einem Nachfragepotential von insgesamt rd. 14.000 neuen Wohneinheiten ausgegangen. Künftig wird der Bedarf noch weiter steigen. Besonders große Wohnungen sind gefragt.
- Möglichst viele brach gefallene oder untergenutzte Flächen für eine Revitalisierung sollen genutzt werden und so zu einer verstärkten Innenentwicklung beitragen.
- Eine Verringerung der sozialen Unterschiede zwischen den Stadtteilen soll erreicht werden.
- Eine Reduzierung des Energiebedarfs von Gebäuden ist anzustreben.
- Bezahlbarer Wohnraum ist in ausreichender Anzahl bereitzustellen.
- Förderung der Eigentumsbildung in Gebieten mit besonderem Entwicklungspotenzial.
- Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 ist aktuell in Bearbeitung
In der Überseestadt waren zunächst nur „Sonderformen des Wohnens“ vorgesehen, weil der Schwerpunkt auf der gewerblichen Entwicklung des Areals lag. Dies hat sich aber schon 2005 geändert. Damals hat die Stadtbürgerschaft beschlossen, dass in der Überseestadt überall dort, wo es möglich ist, Wohnungen entwickelt werden sollen.
Im ersten Schritt sind hochwertige Wohnungen mit Wasserblick entstanden. Dem Projekt „Weserufer“ mit dem Landmark-Tower und weiteren Wohnungen am Europahafen folgten die Wohngebäude an der Überseepromenade im Quartier Hafenkante. Seit einigen Jahren werden aber auch kleinere Eigentums- und Mietwohnungen im günstigeren Preissegment entwickelt, die sich an neue Zielgruppen wenden. Zu nennen sind hier insbesondere die Sozialwohnungen am Überseetor („Marcuskaje“, „Hafenpassage“) und in der sog. zweiten Reihe der Hafenkante (z. B. Blauhaus). Damit soll die Überseestadt zu einem lebendigen und sozial durchmischten Quartier werden. Das vielfältige Wohnungsangebot soll in Zukunft weiter erhöht werden: Am Kaffeequartier werden neben Grundstücken für den Sozialwohnungsbau erstmals auch Reihenhausgrundstücke veräußert und am Kopf des Europahafens sollen Loftwohnungen in Hochhäusern sowie Wohnen und Arbeiten unter einem Dach entstehen.
Das Städtische Leitbild "Bremen 20 - Komm mit nach morgen!" definiert Ziele für einen größeren sozialen Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft. Dazu gehören:
- Verringerung des Abstands zwischen den zehn ärmsten und den zehn reichsten Bremer Stadtteilen bis zum Jahr 2020
- Weitere Unterstützung gemischter Sozialstrukturen durch die Stadtplanung, um soziale Sgregation zu vermeiden
- Verbesserung der Sicherheit in den Quartieren, Integration, vor Ort leben sowie Kultur und Bildung zu ermöglichen
In der Überseestadt stehen die Integration und Etablierung von sozialen Infrastrukturen, besonders von Einrichtungen wie Kitas und Schulen im Fokus der zukünftigen Entwicklung. Denn als zentrale Einrichtungen der Gemeinwesen-Infrastruktur tragen Kitas und Grundschulen zum Entstehen einer Quartiers-Identität bei und prägen das Image des Quartiers nach innen und außen.
In der Überseestadt gibt es zurzeit bereits an verschiedenen Standorten Betreuungsangebote und weitere Angebote sind in der Planung bzw. Vorbereitung. Auf dem Gelände des südlichen Europahafens sind eine Kita sowie Grund- und Oberschule geplant. Diese sollen in Nahlage einer ÖPNV-Verbindung entstehen und auch von den benachbarten Stadtteilen Utbremen, der westlichen Altstadt und der Bahnhofsvorstadt genutzt werden.
Neben dem Angebot der sozialen Infrastruktur wird der Bereich Kultur thematisiert. Die Überseestadt entwickelt sich immer mehr zu einem lebendigen Quartier mit einer Vielzahl an kulturellen Angeboten und Einrichtungen sowie interessanten Clubs und Partylocations. Nicht zuletzt bildet die Hochschule für Künste zusammen mit weiteren kulturellen Nutzungen im Speicher XI einen wichtigen Entwickliungsmotor für die Überseestadt.
4. Die Abschlusspräsentation der Rahmenplanung
Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens haben die Bremerinnen und Bremer bei den Werkstätten und in Umfragen ihre Wünsche für die Überseeinsel geäußert. Dazu gehören Angebote im Bereich Bildung und Soziales, vielfältige Freiflächen, mehr Bestandsbauten, höhere Bauten sowie ein Fokus auf dem Fahrradverkehr. All diese Anforderungen spiegeln sich im Endstand der Rahmenplanung wider. Dieser die Rahmenplanung beschließende städtebauliche Entwurf bildet die Grundlage für weitere, vertiefende Planungsschritte. Er hält die wichtigsten Ideen und Ziele der Planenden für die Überseeinsel fest: Er zeigt die wesentlichen Strukturen auf, zum Beispiel wo Häuser stehen können und welche Höhen diese ungefähr haben, wo es Parks geben soll und wie Straßen verlaufen.
Die Abschlusspräsentation fand am 30. August 2019 in einem Produktionsgebäude auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände statt. Vor ca. 400 Besucherinnen und Besuchern präsentierten sechs Architekturbüros die Finale Rahmenplanung für die Überseeinsel. Diese waren: SMAQ Architektur und Stadt GmbH, Berlin (Städtebau), MAN MADE LAND Bohne Lundqvist Mellier GbR, Berlin (Landschaft), DMAA – Delugan Meissl Associated Architects, Wien (Silo & Markthalle), gruppeomp Architektengesellschaft mbH BDA, Bremen, nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner (Quartiere) sowie ARGUS Stadt und Verkehr, Hamburg (Mobilität).
Gastgeberin/Gastgeber waren Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, die Überseeinsel GmbH sowie die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
5. Die Zusammenarbeit mit Beiräten und Unternehmen
Während des gesamten Prozesses der Rahmenplanung, gab es eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den bereits ansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden auf dem Gesamtareal der Überseeinsel. Dabei ging es in erster Line darum, gemeinsame Lösungen zu finden!
Die Initiative Stadtbremische Häfen e.V. (ISH) war bereits bei den Vorstudien eingebunden. Während der Rahmenplanung gab es zudem vier gesonderte Termine für die im Stadtquartier Überseeinsel und in direkter Nachbarschaft angesiedelten Unternehmen. Hier wurden sie über aktuelle Entwicklungen informiert und konnten Wünsche oder Befürchtungen äußern. Daraus formulierte Forderungen wurden gutachterlich untersucht und entsprechend berücksichtigt. In die Planungen war darüber hinaus der Waller Stadtteilbeirat einbezogen. So brachte dieser ein Positionspapier ein, das im Planungsprozess berücksichtigt wurde.
Auch der Fachausschuss Überseestadt, Wirtschaft und Arbeit des Beirats begleitete den gesamten Prozess der Rahmenplanung. So waren Vertreterinnen und Vertreter des Fachausschusses und des Ortsamtes zu den öffentlichen Präsentationen der Planungen geladen. Vertreterinnen und Vertreter der Stadtplanung sowie der WFB waren zudem ständige Gäste im Fachausschuss Überseestadt und informierten über aktuelle und wichtige Entwicklungen.